Show must go on - Warum die Halbzeit-Show vom FC Bayern 11FREUNDE

Bekanntlich gibt es immer einen Grund zum Feiern. Dagegen ist grundstzlich auch nichts einzuwenden. Soll jeder machen wie er denkt. So kam es also dazu, dass der FC Bayern am Samstag eine dicke Hausparty feierte, schlielich wurden sie Meister, zum fnften Mal in Folge und zum 27. Mal in der Vereinsgeschichte. Das Problem an dieser

Bekannt­lich gibt es immer einen Grund zum Feiern. Dagegen ist grund­sätz­lich auch nichts ein­zu­wenden. Soll jeder machen wie er denkt. So kam es also dazu, dass der FC Bayern am Samstag eine dicke Haus­party fei­erte, schließ­lich wurden sie Meister, zum fünften Mal in Folge und zum 27. Mal in der Ver­eins­ge­schichte. Das Pro­blem an dieser voll­kommen zu Recht statt­fin­denden Party: Sie verkam zu einer ein­zigen Show.

Doch wer als Bayern-Fan glaubt, die Show wurde nur für ihn ver­an­staltet, irrt leider gewaltig. Denn bei den Fei­er­lich­keiten ging es in erster Linie darum, sich best­mög­lich und vor allem größt­mög­lich dar­zu­stellen.

Und damit das auch wirk­lich jeder von Mün­chen bis nach Sin­gapur sehen konnte, wurde das Spiel in die Länge gezogen (um es ganz diplo­ma­tisch aus­zu­drü­cken). Freut schließ­lich jeden – Kon­su­ment und Sponsor glei­cher­maßen – wenn er anstelle von Wer­bung noch fünf Minuten Bayern on top in der Halb­zeit bekommt. Die Blumen für Lahm und Alonso? Gehören natür­lich dazu und nur ver­dammt wenige Fuß­baller haben sie in der jün­geren Ver­gan­gen­heit so ver­dient wie die beiden. Blu­men­strauß für Schiri Jochen Drees? Eher nicht. Bereits mit knapp fünf Minuten Ver­spä­tung wurde die erste Halb­zeit ange­pfiffen.

Hatte die 2004 nicht diesen einen Hit?

Für die Pause war dann das Schman­kerl des Event-Nach­mit­tags geplant. 50 Cent spielt auf der Meis­ter­feier von Monaco? Kein Pro­blem für die Bayern. Denn für ver­mut­lich ähn­lich viel Kohle holten die: Ana­stacia. Wie fett ist das denn bitte? Hatte die 2004 nicht diesen einen Hit? Angeb­lich holten einige Spieler mit Schnapp­at­mung noch rasch alte Bravo-Hits aus der Kabine, um sich eine Signatur zu sichern. Genug Zeit wäre gewesen, denn wäh­rend die Mann­schaften schon lange zurück auf dem Platz waren, dudelte die Sän­gerin fröh­lich weiter ins Mikro.

Jetzt ist es natür­lich so, dass es dem FC Bayern frei steht, ob er in seiner Halb­zeit­pause ein­fach ent­spannte Musik laufen lässt (wün­schens­wert aber unrea­lis­tisch), ein spon­so­ren­fi­nan­ziertes Tor­wand­schießen durch­führen oder sibi­ri­sche Tiger durch bren­nende Reifen springen lässt. So lange nach 15 Minuten wieder Fuß­ball ange­sagt ist. Nur war das am Samstag nicht der Fall. Mit einer Ver­spä­tung von fast zehn Minuten wurde ange­pfiffen. Am letzten Spieltag, wo die Ver­bände eigent­lich penibel darauf achten, dass überall gleich­zeitig gespielt wird.

Denn es sollte nicht ver­gessen werden, dass am Samstag mit dem Sport-Club Frei­burg ein Verein in Mün­chen gas­tierte, für den es um nichts weniger als den Einzug nach Europa ging. Frei­burg lag zur Halb­zeit mit gerade einmal einem Tor zurück. Ja, es ist ver­dammt unwahr­schein­lich, dass die Frei­burger das Spiel unter nor­malen Umständen gedreht hätten. Aber es ist eben noch viel unwahr­schein­li­cher, wenn sie viele Minuten auf dem Platz aus­harren müssen.

Nur die Spieler ent­schul­digten sich

Was hat uns der Samstag in Mün­chen also gezeigt? Dass sich der Meister in diesem Fall wenig um die Befind­lich­keiten des geg­ne­ri­schen Teams küm­merte. Und die Ver­mark­tung des Events immer mehr in den Vor­der­grund stellt. Das nervte nicht nur die Gäste und viele Zuschauer im Sta­dion, selbst die eigenen Spieler äußerten nach dem Spiel ver­ein­zelt Kritik. So kam Arjen Robben schon wäh­rend der Halb­zeit zum Frei­burger Trainer Chris­tian Streich und ent­schul­digte sich bei ihm. Auch Mats Hum­mels zeigte Ver­ständnis für die Frei­burger. Eine Ent­schul­di­gung vom Verein für diese Frech­heit? Weit gefehlt. Statt­dessen bedankte sich der Verein noch brav via Twitter bei der Sän­gerin für die tolle Halb­zeit-Show“.

Chris­tian Streich über­legte nach dem Spiel, was wohl pas­siert wäre, wenn das Spek­takel an der Dreisam in Frei­burg statt­ge­funden hätte und es für die Bayern noch um etwas gegangen wäre. Wir müssen schauen, dass wir das Rad nicht über­drehen“, sagte der Frei­burger Trainer. Damit hat er natür­lich Recht, aber in Mün­chen wurde das Rad am Samstag nicht über­dreht. Es wurde abge­schraubt und auf den Sperr­müll geworfen.

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