Ladies first - Stadionverbot nur fr Mnner bei 11FREUNDE

Was ist denn hier los? Die Spieler von Fenerbahce Istanbul staunten gestern Abend nicht schlecht, als sie zum Ligaspiel gegen Manisaspor ins heimische Skr-Saracoglu-Stadion einliefen. Sollte das nicht eigentlich ein Geisterspiel sein? Waren die Fans nach wiederholten Ausschreitungen whrend eines Freundschaftsspiels im Juli gegen Schachtjor Donetzk nicht fr zwei Spiele aus dem Stadion verbannt worden?

Was ist denn hier los? Die Spieler von Fener­bahce Istanbul staunten ges­tern Abend nicht schlecht, als sie zum Liga­spiel gegen Manis­aspor ins hei­mi­sche Sükrü-Sara­coglu-Sta­dion ein­liefen. Sollte das nicht eigent­lich ein Geis­ter­spiel sein? Waren die Fans nach wie­der­holten Aus­schrei­tungen wäh­rend eines Freund­schafts­spiels im Juli gegen Schachtjor Donetzk nicht für zwei Spiele aus dem Sta­dion ver­bannt worden? Ja, das waren sie und den­noch war das Rund bis auf den letzten Platz besetzt, die Stim­mung prächtig.

Was war denn da los? Der tür­ki­sche Ver­band, der­zeit auf­grund des aus­ufernden Skan­dals um die Machen­schaften diversen Istan­buler Groß­klubs ohnehin schwer beschäf­tigt, ent­schied kur­zer­hand, das Sta­di­on­verbot für die Fener-Fans auf­zu­heben. Aller­dings mit einer kleinen Ein­schrän­kung – Män­nern war der Zutritt wei­terhin ver­boten, ledig­lich Frauen und Kinder unter zwölf Jahren wurde der Ein­tritt erlaubt. Bereits Stunden vor dem Spiel bil­deten sich so lange Schlangen an den Ticket­schal­tern, Frauen trugen Babys mit Fener­bahce-Strampler in das Rund.

Keine Männer – Die besten Fotos von Fener­bahces neuen Fans

Ver­kehrte Welt im tür­ki­schen Fuß­ball, wo man an man­chen Spiel­tagen die Sta­dien allen­falls mit Begleit­schutz betreten sollte. Das ist wahr­haftig ein his­to­ri­scher Tag“, jubelte Yasemin Mercil, Mit­glied der Fener­bahce-Lei­tung im Schweizer Blick“. Zum ersten Mal in der Welt sind nur Frauen und Kinder am Spiel!“

Blumen für die Zuschaue­rinnen

Man kann nur erahnen wie seltsam ein tür­ki­sches Sta­dion ohne Bena­galos und auf­ge­drehten Halb­starken im Tes­to­ste­ron­rausch aus­ge­sehen haben muss, der Stim­mung tat die Abwe­sen­heit des starken Geschlechts zumin­dest keinen Abbruch. Die Frauen kennen alle Fan­songs. Es kamen also die selben Hymnen und Sprüche von der Tri­büne, als wenn Männer da gewesen wären“, so Mercil weiter.

Feine Unter­schiede gegen­über den Ritualen der männ­li­chen Fans gab es dann aber doch: Der Ein­lauf der geg­ne­ri­schen Mann­schaft ging nicht in einem gel­lenden Pfeif­kon­zert unter, es pras­selten keine Hass­ge­sänge aufs Spiel­feld hinab – son­dern Applaus. Doch das war längst nicht alles: Die beiden Teams warfen vor dem Anpfiff den Zuschaue­rinnen sogar Blumen zu. Heile Welt am Bos­porus. Der an Skur­ri­li­täten kei­nes­falls arme tür­ki­sche Fuß­ball ist damit um ein abso­lutes Novum rei­cher.

Nachdem es in der Ver­gan­gen­heit zu Aus­schrei­tungen ihrer Anhänger gekommen war, müssen auch andere Erst­li­gisten auf männ­liche Zuschauer ver­zichten. Am heu­tigen Mitt­woch werden bei den Par­tien Kara­bükspor gegen Gala­ta­saray, Anta­ly­aspor gegen Mersin, Eskie­hir­spor gegen Gen­ç­ler­birlii und Sam­sun­spor gegen Trab­zon­spor eben­falls nur Frauen und Kinder Zutritt zum Sta­dion haben.

Ach ja, Fuß­ball gespielt wurde ges­tern Abend auch noch. Das Spiel endetet 1:1. Damit über­nimmt Fener­bahce zumin­dest bis heute Abend die Tabel­len­spitze in der Süper Lig. Aber dieses schnöde Zah­len­spiel hat an diesem his­to­ri­schen Tag wohl nur die wenigsten inter­es­siert.

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